Sonntag, 9. Februar 2014

Ultimate Frisbee

Frisbee...ist das nicht diese Scheibe die man im Park seinem Hund hinterher wirft damit der kleine Kläffer beschäftigt wird und sich freuen kann wie er sich die Zähne an einem Stück Plastik ausbeisst? Warum ist das jetzt Ultimativ? Bahnhof? Was redet dieser Pedro da...

Die Jenigen die mich kennen, sollten wissen, dass "Ultimate Frisbee" (UF) jene Sportart ist, welche ich seit längerer Zeit betreibe. Unter anderem kann ich mir auf die Fahne schreiben, dass ich Ultimate Frisbee an der FH Nordhausen als offiziellen Hochschulsport eingeführt habe und der erste Übungsleiter für UF and der FHN war. *megastolz*Schulterklopf*

Wir schreiben das Jahr 2013, es ist kurz vor Weihnachten und ich hatte ein bisschen Langeweile auf Arbeit und nutzte das dort verfügbare Internet für Aktivitäten-Recherche. Bei meinen Investigationen stieß ich dann auf die "Uganda Ultimate Frisbee Association" mit 300 Mitgliedern in der Facebook-Gruppe. Schien mir dadurch recht seriös zu sein und dies ist es auch. Seitdem heißt es für mich, insofern Arbeit und andere Faktoren es zulassen, Dienstag und Donnerstag "Training!!!" (eigentlich auch Sonntag, aber am Tag des Herren hatte ich es noch nicht dorthin geschafft).

Das Training startet immer 17:30 Uhr im Lugogo Cricket Oval. Ein Ort wo man nach Lust und Laune Sport treiben kann. Neben den regelmäßig 15 - 25 erscheinenden Frisbeespielern (50-70% Ugander, 30-50% Internationale) trifft man dort auf viele andere Sportenthusiasten (Läufer, Kampfsportler, Tennisspieler und vor allem Cricketspieler - ist wohl der britischen Kolonialzeit geschuldet). Der gut gepflegte Rasen wird von einer eher wenig ansehnlichen Mauer und Tribüne umgeben, welche die besten Jahre wohl schon vor längere Zeit gesehn haben. Zu Beginn des Training wird die ganze Frisbeecrew durch Susan, eine britische Mitt-60igerIn, für 30 Minuten gedrillt. Dazu gehört der obligatorische Treppenlauf und Liegestütze, sowie Schnelligkeits- und Sprungübungen. Anfänglich war ich schon nach dieser 30minütigen Aufwärmphase im A****.. Gelegentlich gibt es dann noch Taktikübungen doch meistens fließen die Taktikansprachen dann in das Spielgeschehen ein. Ab 18 Uhr heißt es dann meistens - Spielen...bis es dunkel wird und die Augen-Gehirn-Hände-Koordination nicht mehr zum Fangen der Frisbee ausreicht. In der Dunkelheit werden dann noch unter Susan's strenger Aufsicht Dehnübungen vollstreckt.

Zu der "Uganda Ultimate Frisbee Association" ist noch zu sagen, dass sie lediglich einen Verein unterhält und zwar jenen in Kampala. Dies beschränkt die Konkurrenz auf ein maximales Minimum. Übertriebenerweise könnte man auch behaupten, dass dieser Zusammenschluss/Verein auch gleichzeitig die Nationalmannschaft widerspiegelt, weil Wettkämpfe oft nur mit anderen internationalen Teams ausgetragen werden können. So geht es für mich dann wohl Anfang März nach Kigali (Ruanda) und über Ostern nach Mombasa (Kenia) zu einem Frisbee-Tunier :) *ich werde dann wieder berichten*

ps: wer sich nichts unter UF vorstellen kann - GOOGLE und YOUTUBE hilft weiter, kurz gesagt ist aber ein Mannschaftssport, dem American Football ähnlich - nur das Bewegen mit der Frisbee und Körperkontakt nicht gestattet ist, Ziel ist die Frisbee in der jeweiligen Endzone zu fangen um somit einen Punkt zu erlangen

Samstag, 8. Februar 2014

Demnächst im Kino...

Der Tag auf Arbeit war mal wieder länger und das Gehirn will nicht so recht mehr mitarbeiten. Also Pause einlegen und einfachmal abschalten. Bei mir hat sich dafür Filme schauen als besonders effektiv erwiesen. Was macht man nur bloß wenn die Motivation und der Geldbeutel nicht reicht um den Allerwertesten zum nächsten Kino (ca. 10-15min per Motorrad-Taxi entfernt, Eintritt: 15.000-20.000 UGX = 4,5€ - 6€) zu bewegen?!? Dann lieber in der Nachbarschaft in einem der "DVD-Shops" sich gleich einen ganzen Vorrat an alten oder auch aktuellen Filmen/Serien besorgen. Man durchstöbert dann das DVD-Regal nach den aktuellen Bestsellern, welche semiprofessionell vervielfältigt wurden. Wahlweise kann man auch seinen eigenen USB-Stick mitbringen und diesen auffüllen lassen. Der ganze Spaß kostet dann 1000-1500UGX = 0,30-0,45€ pro Film.

Das habe ich natürlich nur von einem Freund von einem Freund von einem Freund gehört, weil das ist ja illegal! Und sowas illegales mach ich nicht. Niemals! Von diesem Freund habe ich auch gehört, dass manche Shops nur Filme auf Luganda verkaufen. Luganda ist die hier örtlich verbreitete Sprache. Angeblich soll das dann recht witzig sein, weil der Originalton einfach überspielt wird mit der Synchronstimme. Dabei gibt es dann nur einen Synchronsprecher für alle Charaktere und dieser Sprecher beschreibt auch jegliche Situationen im Film, auch wenn gerade kein Charakter einen Ton von sich gibt. Die Kunst des Synchronsprechers ist dabei seine Stimme möglichst monoton zu halten um keine Emotionen zu vermitteln und um zu verhindern, dass man die unterschiedlichen Charakteren einer Stimme zu ordnen kann, wäre ja sonst auch irgendwie langweilig.

Irgendwie ist das Bild verzerrt, einmal drauf klicken um es im Original zu sehen ;)


Kampala - My Love


Seit nun fast 3 Monaten wohne ich schon in Kampala, die Hauptstadt Ugandas. Eine Stadt so groß wie Hamburg, wobei sich die gleiche Einwohnerzahl auf nur knapp ¼ der Fläche drängt.  Kampala lässt sich schwer beschreiben und vergleichen. Eine Metropole die zeitweise im Verkehrschaos erstickt und dann doch dörflichen Charakter zeigt. Eine Stadt mit jeglichen westlichen Vorzügen, sodass man leicht vergisst das man gerade in einem Land ist wo der Durschnitt(!!!) von 500$ im Jahr lebt (in Deutschland sind es ca. 40.000$).

So kann man Stunden im hektischen Feierabendstau verbringen um anschließend im heimischen Viertel sich durch eine Kuhherde  zu  quetschen und die Hühner von der Terrasse zu verscheuchen. Wenn man sich dann überlegt was der Abend noch so bringt kann man vor vielen Fragen stehen. Soll ich Golf, Bowling, Tennis oder Frisbee spielen gehen? Gehe ich zum Salsa-Abend oder doch ins 3D-Kino?  Möchte ich japanisch, indisch, italienisch, äthiopisch, chinesisch oder doch lokal Essen gehen? Oder doch einen Cocktail in einer der angesagtesten Bars trinken oder doch nur ein kalten Hopfenblütentee in der Bar nebenan genießen?  

Kampala ist vielseitig und schwer zu beschreiben. Die Vielfalt erzeugt zahlreiche Erlebnisse, welche ich (teilweise, demnächst häufiger) mit euch auf diesem Blog teilen werden.














Montag, 23. Dezember 2013

Frohe Weihnachten!!!

Neulich hatte ich mal ein bisschen Langeweile und habe eine Formel zur Berechnung der Weihnachtsstimmung aufgestellt. Die wesentlichen Faktoren dieser Kossakowski'schen Formel sind unter anderem:  Wetter, Essen, Musik, Familie, Freunde, Weihnachtsdekoration, etc. Nach einer überschlägigen Berechnung des Grenzwertes dieser Formel, habe ich herrausgefunden, dass meine Weihnachtsstimmung gegen Null geht! Nichtsdestotrotz wünsche ich allen daheim gebliebenen frohe und besinnliche Weihnachten. Ich hoffe jeder kann ein wenig dem Alltagsstress entfliehen und den wichtigen Dingen wie übermäßige Nahrungsaufnahme und dem Verschenken untauglicher Geschenke nachgehen. =D

Nein jetzt mal ernsthaft - ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest im Kreise der Liebsten. Genießt die freien Tage!!!

Freitag, 20. Dezember 2013

Wild Wild West

Breite fast menschenleere Straßen. Ein paar Leute schweben seelenruhig vorbei. Ein Strohballen bahnt sich rollend seinen Weg. Ein Zahnstocher im Mundwinkel. In der Hand ein lokal gebrautes Maisbier. Ich starre vor mir her. Beobachte die Menschen. Das ist Kasese. Der wilde Westen Ugandas.


Irgendwo in Kasese

Irgendwo bei Kasese

Wild Wild West


 
Ps: Der eigentliche Reisegrund war nicht etwa ein Maisbier zu trinken, sondern ich war dort mit ein paar Kollegen von meiner Arbeit. CREEC ist Berater und Ausführer von zwei Wasserkraftanlagen in der Umgebung von Kasese. Meine Aufgabe war es zunächst nur die Projekte kennen zu lernen und meinen Senf dazuzugeben, da ich ja schon ein bisschen Erfahrung auf dem Gebiet hab. Praktischerweise war eine der Anlagen exakt die gleiche Bauart, welche ich auch in Kamerun angewandt habe. Es war gut zu sehen, dass überall die gleichen Probleme herrschen bei der Umsetzung solcher Projekte und ich mich anscheinend nicht ganz dumm in Kamerun angestellt habe. So brauchte CREEC fast 4 Jahre um die Anlage (3-5kW)umzusetzen und es gibt nachwievor Probleme mit der Spannungsregelung und natürlich wie so oft in den Projekten – Wartungsarbeiten. Die Anlage läuft nun seit 4 Monaten und wurde nicht einmal gewartet, obwohl dies essentiell ist. Die Lager wurden nicht geschmiert, die Becken nicht gereinigt und so weiter. Da konnte ich mich ganz gut mit einbringen und mein deutscher Senf hat hoffentlich ein wenig geholfen. Eigentlich wollten wir ein paar Messungen an der Anlage machen, aber das hatte sich verzögert da wir wie gesagt erstmal zeigen mussten wie man die Anlage wartet. Begleitet wurde ich von meiner Chefin Suzan und Teddy (arbeitet hauptsächlich an Wasserkraftprojekten für CREEC) und von Fabian (Freiwilliger bei CREEC, auch von artefact/solivol). Entlohnt wurden wir mit lecker Reis, Matoke (Bananenbrei), Erdnussoße, einer Soda und einer landschafltich schönen Kulisse. Denn die Anlage befindet sich in mitten der Rwenzori Mountains. Wenn Fabian und ich Glück haben können wir mal mit auf eine Bergbesteigung,  um zu sehen welche Art von Energieversorgung sich für die dort befindlichen Camp-Hütten eignet. Die andere Wasserkraftanlage , welche wir am nächsten Tag besuchten, war schon eine Nummer größer – 100kW. Diese sollte eigentlich nun fertig gestellt werden, aber das hatte sich leicht verzögert. Das anschließende Meeting war sehr ermüdend. Es wurde viel um den heißen Brei geredet und so weiter…Alles in allem war es aber ein super Ausflug. Endlich mal raus aus dem hektischen Kampala. Ein bisschen Natur genießen. Auf dem Weg habe ich paar Affen und Antilopen sichten können. 6-8h  Fahrt waren zwar schon ziemlich anstrengend aber
ich werde wohl wieder dahin fahren…in den wilden Westen Ugandas.

Wasserkraftanlage Nr. 1

Wasserkraftanlage Nr. 2

Rwenzori Mountains

Rwenzori Mountains

Montag, 16. Dezember 2013

Die Zeit rennt



Vor 5 Monaten stand ich noch mit beiden Beinen in kamerunischen Gewässern und bastelte an meiner Wasserkraftanlage. Vor 4 Wochen habe ich das Kolloquium meiner Bachelorarbeit vorbereitet und nun ist schon der 3. Advent und ich bin schon 3 Wochen in Uganda. Die Zeit rennt nur so davon und eigentlich gibt es täglich Neues zu berichten. Aber leider hat meine Schreib-Muse anscheinend schon vorzeitig Weihnachtsurlaub genommen. Aber für das neue Jahr habe ich mir eine erhöhte Schreibaktivität vorgenommen, mal sehen wie es klappt mit den guten Vorsätzen für das neue Jahr – wer dennoch mehr wissen möchte kann ja bei meiner Mitbewohnerin immer mal auf den Blog schauen:   http://uganders.wordpress.com/